FRISE Künstlerhaus Hamburg präsentiert:

Titel: Vom Ursprung der Welten
Kunst – Politik und was daran persönlich ist
Künstler: KP Brehmer
Eröffnung: Mi. 3. März ab 20 Uhr _ es spricht Gunnar F. Gerlach
Ausstellung: 3. März 2010 – 28. März 2010
Öffnungszeiten: Fr, Sa & So, 17-19 Uhr und nach Absprache
Filmabend: Mittwoch, den 10. März 20 Uhr
KP Brehmers Filmtagebücher und andere Filme, mit einer Einführung von Gunnar F. Gerlach und einem anschließenden Gespräch.
Gesprächsrunde: Mittwoch, den 24. März 20 Uhr
“Kunst und Politik und was daran persönlich ist…” Positionen des aktuellen, politischen Engagements der Künstlerinnen in Hamburg.
Eine Gesprächsrunde mit Christine Ebeling, Michel Chevalier u. a.
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Die Ausstellung “Vom Ursprung der Welten” in der FRISE erlaubt einen eher privaten Einblick in das Schaffen KP Brehmers, das von (Selbst-)ironischer Distanz geprägt war und den Gestus des Künstlers zu Gunsten einer inhaltlich, politischen Botschaft abzustreifen suchte. Sie widmet sich den Hintergründen für den Werkkomplex “Seele und Gefühl eines Arbeiters”, den er auch in eine musikalische Partitur übersetzte, den (Vor-)zeichnungen zu seinen Editionen und Auflagen aus den 70ziger und den 80ziger und den Filmtagebüchern aus den 80ziger Jahren.
KP Brehmer lehrte von 1971 bis 1997 an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg.

Ursprünglich sollte “Vom Ursprung der Welten” eine geplante umfangreiche Werkschau in der Kunsthalle ergänzen, die aber aus Kostengründen verschoben werden musste. Wir haben uns entschlossen die Ausstellung trotzdem zu realisieren – gewissermaßen als Vorspann. “Vom Ursprung der Welten”, ist ein Anfang im Künstlerhaus FRISE und wir freuen uns darauf, dass es in Hamburg hoffentlich bald mehr von einem Werk zu sehen gibt, dessen erstaunliche Aktualität und politische Hellsichtigkeit in den Jahren seit KP Brehmers Tod 1997 nicht verloren gegangen ist.

Die Forderung nach einer Demokratisierung der Kunst, die ihr Bewusstsein veränderndes Potential als Instrument des kritischen Widerstands begreift, hat im vergangenen Jahr in Hamburg eine Rennaissance erlebt. Mit dem Untertitel “Kunst – Politik und was daran persönlich ist”, soll diese Ausstellung auch eine Verbindung zum aktuellen, (kunst-)politischen Diskurs in Hamburg herstellen. Ausgerechnet hier haben die Künstler mit ihrer Forderung “Recht auf Stadt” im vergangenen Jahr vehement politisch Stellung bezogen. Auch bei der Istanbul Biennale im vergangenen Jahr ging es unter dem Titel der :“Denn wovon lebt der Mensch”, um die politische Dimension der Kunst. Kein Zufall wohl, das die Werkgruppe “Seele und Gefühl eines Arbeiters” und andere Werke KP Brehmers dort wegweisend vertreten waren.

KP Brehmers Versuch die kommerziellen Strukturen der Kunstverwertung durch unlimitierte oder falsch deklarierte Auflagen, Andrucke und Sonderausgaben zu unterwandern, soll in dieser Ausstellung weitergeführt werden. Analog zu der Kunstpostkarten Edition von 1964/66: Serie I., in der es heißt: “Meinen Freunden in´s Poesiealbum geschreiben, nicht Eurem Kunstproduct sondern dessen Abbildung gehört die Zukunft. Werft Eure Paletten auf den Misthaufen. Laßt Eure Producte in Druckmaschinen rotieren. Die Kunstpostkarte in jedes Haus! Chagall, Beuys, Vostell über alle Mädchenbetten! (Aus den kleinen Manifest der Kunstpostkarte)… wird zu der Ausstellung im Künstlerhaus FRISE eine Edition von 12 Kunstpostkarten zu einer Werkfassung des Komplexes: “Seele und Gefühl eines Arbeiters” (undatiert) herausgegeben.

Ganz im Sinne des Erfinders lassen sich die 12 Karten im “do it yourself” Verfahren zu einem Werkblock KP Brehmers zusammenstellen. Unser Dank gilt besonders: Sebastian Brehmer, Anna Brenken, Gunnar F. Gerlach und allen, die an dieser Ausstellung mitgewirkt haben.

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Zu dem Werkkomplex “Seele und Gefühl eines Arbeiters” werden wir eine Postkarten-Edition mit einer Auflage von 50 Stück zum Preis von 15 € herausgeben, die 12 Karten ergeben zusammen gesetzt eine Arbeit.

Homepage: www.kpbs.de
Kontakt: Sabine Mohr
Tel.: 040 – 45 55 14 Uhr

Englischer Pressetext