Titel: | Retro SLOTS |
Künstler: | Dagmar Höss, Stefan Moos, Tim Sharp, Eva Brunner-Szabo, Gert Tschögl, Torsten P Bruch |
Eröffnung: | Mi. den 09. Juni, 20 Uhr |
Ausstellung: | 11. bis 20. Juni 2010 |
Öffnungszeiten: | Fr, Sa & So, 16-19 Uhr und nach Absprache |
Ein Projekt im Rahmen der Programmschiene HERE and THERE. Eine Kooperation zwischen der FRISE - Künstlerhaus Hamburg und der Galerie IG BILDENDE KUNST in Wien.
Tim Sharp ‘The Trap Door’
Das Künstlerhaus FRISE stellt sein Programm 2010 unter das Jahresthema Slots: kleinste, freie Einheiten, schmale Zwischenräume, u.a. in der Luftfahrt sind Slots die Zeitfenster in denen ein Flugzeug starten und landen darf, im Casino sind es die nummerierten farbigen Felder des Rouletterades, usw.
In diesem Ausstellungsprojekt interpretieren unterschiedliche künstlerische Positionen SLOTS als Zeitfenster in die Vergangenheit und werfen einen kritischen Blick auf Nostalgie und Retrocharme:
“(..) Nichts ist, was es zu sein vorgibt. Alles ist schon im Augenblick seines Erscheinens ein Zitat.“
Roberto Calasso
Der Blick in die (eigene) Vergangenheit ist in der Regel nicht neutral, sondern zeigt ein gefiltertes Bild. Im westlichen Europa wird schon länger mit dem verklärten Blick nach hinten, einer Art Retro-Phase, kokettiert und damit nicht nur im modischen Sinn die Vergangenheit neu beschworen.
Wurden seit den 1970er Jahren stilistische Rückgriffe auf Historisches vor allem als Indiz für eine Abkehr von der Moderne und als Kritik am Fortschrittsglauben verstanden, so wird heute dieser Trend auch mit einer Revitalisierung bzw. Reproduktion vergangener Mythen verbunden. An den uneingeschränkten Fortschritt glaubt wohl kaum einer mehr.
Im Europa der Gegenwart ist die „Wende“ längst Geschichte, die Folgestaaten der ehemals zentralistisch/ kommunistisch regierten Staaten befinden sich auf der wirtschaftlichen Überholspur. Diese Verschiebungen sowie rasante politische und ökonomische Veränderungen haben viele vor den Kopf gestoßen, an den Rand der Gesellschaft gedrängt.
Unzufriedenheit, die häufig auch in einem nostalgischen Blick auf Vergangenes resultiert, lässt zeitweilig eine Sehnsucht nach der „guten alten Zeit“ aufkeimen, nach den vertrauten, geordneten Verhältnissen und dem uneingeschränkten Glauben an Wirtschaftswachstum und niedrige Preise.
Die Ausstellung zeigt unterschiedliche künstlerische Beiträge, die den Umgang mit Erinnerung und Geschichte sowie das Phänomen des verklärten Blicks thematisieren und Nostalgie und Erinnerung einer kritischen Analyse unterziehen.