DE_SCRIPT_ION
Artist Conversations on Hanne Darboven
Liang Yue, Katja Lell, Yin Yi , Carsten Benger
Eröffnung, 12. November, 20:00 h
Dauer: 12. –23. November 2014
Weitere Information auf airblog.frise.de
Konzept und Leitung: Michael Kress
Besonderer Dank an:
Julia Dautel, Dr. Bilinc Ercan, Renate Kammer, Almir Mavignier
Jörg Plickat, Nicole Krapat, Thomas Füsser, Lorenz Helbling,
Wu Shanzhuan & Inga Svala Thorsdottir
In Kooperation mit der Hanne Darboven Stiftung, Hamburg
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturbehörde Hamburg
“Ich schreibe, aber ich beschreibe nichts”
(Hanne Darboven)
Gibt es eine universelle Lesart von Kunst? Mit dieser Frage beschäftigen sich im Rahmen von ChinaTime 2014 die Künstler Liang Yue und Yin Yi aus Shanghai und Katja Lell und Carsten Benger aus Hamburg. Ausgangspunkt ist die gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Werk Hanne Darbovens und Almir Mavigniers.
Die Erfindung der Schrift gehört zu den wohl bedeutendsten Errungenschaften von Kultur. Ob nun unser europäisches Alphabet oder chinesische Kalligraphie – immer geht es darum Information zu formulieren, zu dokumentieren und weiterzugeben.
Was geschieht jedoch, wenn die Schrift für uns nicht mehr lesbar ist? Wenn sie etwa aus einem uns unbekannten Zeichensystem besteht, zum Beispiel der chinesischen Kalligraphie? Oder aber nicht den Anspruch hat Inhalt zu vermitteln, sondern ausdrücklich ihrer selbst wegen als Form einer eigenen Ästhetik existiert? Ist es dann möglich, einen allgemeinen universellen Code zu generieren, eine Form von Text der jedem verständlich ist?
Dieser Frage nach der anderen, der künstlerischen Funktion von Schrift widmet sich
DE_SCRIPT_ION mit einem chinesisch-deutschen Künstleraustausch-Programm
und greift damit das Thema der diesjährigen ChinaTime auf, die sich besonders dem
Faszinosum der chinesischen Schriftzeichen und der Kalligraphie verschrieben hat.
Yue Liang und Yin Yi aus China und Katja Lell und Carsten Benger aus Hamburg
werden sich über einen Zeitraum von einem Monat hinweg in intensivem Dialog mit
der Erforschung eines universellen Codes beschäftigen.
Ausgangspunkt ihrer Arbeit ist dabei das Werk der 2009 verstorbenen Künstlerin
Hanne Darboven. Seit den 1960er Jahren zählte Darboven zu den international
renommiertesten Künstlern und war nicht zuletzt gleich mehrere Male auf der
documenta vertreten. Hanne Darboven begann sehr früh die Grenzen zwischen
Schrift und Bild auszuloten und entwickelte eine eigene „Bild-Schrift-Sprache“.
Einzuordnen in die Bewegung der Konzeptkunst fordern ihre Arbeiten den
Betrachter dazu auf, sie „zu lesen“.
Ist die Kunst einer Hanne Darboven durch ihre Verschriftlichung nun kulturspezifisch
geprägt und konnotiert, oder lässt sich interkulturell global verständliche “Kunst-
Schrift” aus “Schrift-Kunst” der einzelnen Länder entwickeln? Genau an diesem
Punkt setzt das Projekt DE_SCRIPT_ION an und macht sich auf die Suche nach
neuen künstlerischen Formen der interkulturellen Kommunikation.
Die Ergebnisse der Kooperation sind vom 12. November 2014 bis zum 23.
November 2014 in den Räumen der FRISE, Künstlerhaus Hamburg e.V. zu sehen.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am Mittwoch den 12. November um 20 Uhr
statt.
FRISE, Künstlerhaus Hamburg e.V.
Arnoldstraße 26, 22765 Hamburg
Öffnungszeiten: Fr. -So. 16 -20 Uhr oder auf Anfrage