URBAN VIEWS 1
Liquid Gaps – Sebastian Stumpf
Videoinstallation und Fotografie
Eröffnung:
Dienstag, den 14. Mai 19 Uhr
Es spricht Prof. Dr. Lilian Haberer (KHM)
Die Ausstellung läuft bis Sonntag, den 19. Mai 2019
Geöffnet: Mi. 15. 5. – Fr. und So. 19. 5. 16 – 19 Uhr
Sa. 18.5. 18 – 22Uhr
Im Abbildungszentrum als Teil des Künstlerhaus Frise findet seit vielen Jahren eine intensive filmische und installative Auseinandersetzung mit der Entwicklung des urbanen Raums statt. So hat die Filmemacherin Doro Carl u.a. in Kooperation mit Claudia Reiche in Filmen wie demo_lition (2011), Kurze Zukunft (2015) oder Bodenerhebungen (2016) Stadtentwicklungs-Projekte in Hamburg begleitet. Der Filmemacher und Kameramann Uli M. Fischer beobachtet in Filmen wie etwa Sang und Klang (2017) seit langem die neuen Beziehung von Architektur und dem Stadtraum in Hamburg und der Experimentalfilmer Jörn Staeger hat sich unter anderem mit architektonischen Rekonstruktionen beschäftigt (Reko-City 2016).
Unter dem Titel Urban Views leistet das Abbildungszentrum einen Beitrag zum Hamburger Architektursommer 2019 in Form zweier Ausstellungen, die derzeit aktuelle Tendenzen des Städtebaus beleuchten und kritisch hinterfragen. Ab dem 25. Mai bis zum 2. Juni werden unter dem Titel URBAN VIEWS 2 Arbeiten des Künstlers Caspar Stracke gezeigt. Die Ausstellungsreihe beginnt mit den Arbeiten des Foto- und Videokünstlers Sebastian Stumpf.
Mit eigensinnigen Performances untersucht Sebastian Stumpf die Beziehung zwischen Architektur und dem menschlichen Körper. Dabei geht es auch um das Verhältnis seiner Aktionen zum aufzeichnenden Medium – sei es Fotografie oder Video – und wie die geschaffenen Situationen im Bild und auf das Bild wirken.
In einer zentralen Werkgruppe bestehend aus verschiedenen Videoprojektionen und fotografischen Serien, klettert er auf unpassend zart wirkende Bäume in Innenstädten, springt beiläufig von Brücken oder klettert in sisyphos‘scher Manier mühsam über schroffe Felsküsten, um immer wieder im Ozean zu verschwinden. Die Videoprojektion Pfützen (2013) zeigt den Künstler mitten im Stadtraum liegend und mit dem Gesicht nach unten regungslos in Pfützen verharrend. In Mauern (2009-11) ist in verschiedenen Einstellungen zu sehen, wie er sich von niedrigen Mauern, die den urbanen Bewegungsstrom lenken und einschränken, scheinbar in die Tiefe stürzt. Sukima (Tokio, 2009) und Fences (Los Angeles, 2017) sind zwei extensive Fotoserien, in denen die Bildfigur minimale Freiräume auf den Abgrenzungen zwischen öffentlichem und privatem Raum behauptet. Gemein ist allen Arbeiten, dass ein ausgesprochen einfacher Vorgang auf lakonische Weise ein subversives Potential entfaltet.
Sebastian Stumpf wurde 1980 in Würzburg geboren. Er studierte an der Akademie der Bildende Künste Nürnberg, der École Nationale supérieure des Beaux-Arts in Lyon und der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Seine Arbeiten waren zuletzt u.a. in der Berlinischen Galerie, auf der Biennale für aktuelle Fotografie, Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, im National Museum of Fine Arts, Taichung, Taiwan und im Contemporary Arts Center in Cincinnati, USA zu sehen. Er lebt in Leipzig und Los Angeles.